Lehrstuhl-Special: Lehrstuhl für Digitale Übertragung (IDC)

Porträt von Robert Schober
Robert Schober (Bild: FAU)

In unserem Lehrstuhlspecial stellen wir zukünftig in jeder Ausgabe unseres Newsletters einen der Lehrstühle unseres Departments und den jeweiligen Lehrstuhlinhaber vor. Den Anfang machen der Lehrstuhl für Digitale Übertragung und Prof. Robert Schober.

 

Kurzinfo:

Name: Robert Schober

Lehrstuhl: Lehrstuhl für Digitale Übertragung (IDC)

Forschungsgebiet: Nachrichtentechnik

 

Herr Schober, bevor wir in die Forschungsarbeit gehen, können Sie uns ein bisschen was über sich erzählen? Was waren Ihre Stationen, bevor Sie an die FAU kamen?

Robert Schober: Ich habe das Abitur auf dem „zweiten“ Bildungsweg gemacht. Danach studierte ich zunächst zwei Semester an der Fachhochschule Nürnberg Nachrichtentechnik und bin dann mit dem Vordiplom an die FAU in die Elektrotechnik gewechselt. Meine Studienarbeit habe ich bei Prof. Polina Bayvel am University College London gemacht. Danach habe ich bei Prof. Johannes Huber an der FAU promoviert. Nach der Promotion erhielt ich ein Stipendium, um als Postdoc für ein Jahr an der University of Toronto in Kanada zu forschen. Im Anschluss erhielt ich eine Professur an der University of British Columbia in Vancouver und blieb für weitere 10 Jahre in Kanada. Das war wissenschaftlich und vom ganzen Umfeld her eine tolle Zeit! Ein Ruf an die FAU und eine Alexander von Humboldt Professur haben dann letztlich den Ausschlag dafür gegeben, dass ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin.

Sie sind Inhaber des Lehrstuhls für Digitale Übertragung. Seit wann gibt es denn diesen Lehrstuhl?

Robert Schober: Der Lehrstuhl wurde 2012 nach meiner Rückkehr an die FAU neu gegründet. Er ging aus dem Lehrstuhl für Informationsübertragung (Prof. Johannes Huber) und dem Lehrstuhl für Mobilkommunikation (Prof. Wolfgang Koch) hervor. Aktuell umfasst er drei Professor(innen), einen außerplanmäßigen Professor, einen akademischen Oberrat, drei Postdoctoranden, und 25 Doktoranden, sowie nicht-wissenschaftliches Personal wie Sekretärinnen und Techniker.

Wie muss man sich denn so den typischen Tag als Lehrstuhlinhaber vorstellen?

Robert Schober: Meine Aufgaben lassen sich grob in Forschung, Lehre und Verwaltung unterteilen. Die Gewichtung schwankt im Verlauf eines Jahres stark. So steht während der Vorlesungszeit die Lehre im Vordergrund und in der vorlesungsfreien Zeit die Forschung. Verwaltungsaufgaben begleiten mich leider das ganze Jahr über und sind ein „notwendiges Übel“. Die Forschung beinhaltet die Konzeption und Ausarbeitung neuer Forschungsideen, das Lesen der neuesten Literatur, das Lösen von (oft sehr mathematischen) Forschungsfragestellungen, und das Schreiben von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Berichten für Projektpartner. Diese Aufgaben werden natürlich meist im Team gemeinsam mit Mitarbeitern, Kollegen und Projektpartnern bearbeitet. Die Vielfalt der Aufgaben und die Freiheit bei der Wahl der Lehr- und Forschungsthemen machen aus meiner Sicht den Professorenberuf sehr attraktiv und nicht vergleichbar mit anderen Berufen!

Zu den Forschungsthemen: Ihr Forschungsgebiet ist die Nachrichtentechnik. Was genau fasziniert Sie an diesem Gebiet?

Robert Schober: Dass es zum einen auf einer fundamentalen mathematischen Theorie (Informationstheorie) beruht und zum anderen sehr vielfältige Anwendungen hat. Die Anwendungen reichen vom Mobilfunk, über Datenspeicherung (z.B. auf Harddrive oder CD) und Satelliten-/Weltraumkommunikation (z.B. „Bilder vom Mars“), bis hin zu biologischen Kommunikationssystemen (z.B. synaptische Kommunikation im Gehirn oder Kommunikation zwischen Bakterien).

 

Die Tatsache, dass sich so unterschiedliche Prozesse und Systeme auf Basis einer einzigen gemeinsamen mathematischen Theorie erklären und entwerfen lassen, macht die Nachrichtentechnik einzigartig.Robert Schober