Neben dem Studium: Ehrenamtliches Engagement bei „Ingenieure ohne Grenzen e.V.“

Bestandsaufnahme im Gesundheitszentrum in Kako (Uganda)
Bestandsaufnahme im Gesundheitszentrum in Kako, Uganda (Bild: Ingenieure ohne Grenzen e.V.)

FAU, das ist nicht nur Exzellenz in Lehre und Studium, sondern auch Engagement über die Grenzen der Universität hinaus. In diesem persönlichen Erfahrungsbericht, verfasst von EEI-Student Joshua Scheuplein, berichten wir über „Ingenieure ohne Grenzen e.V.“.

 

Für die Menschen im Dorf Kako in Uganda ist der Zugang zu medizinischer Versorgung schwierig. Dort existierte bis vor wenigen Jahren ein kleines Gesundheitszentrum, welches nach dem Tod des Gründers Dr. Sebastian Kyewalyanga und später auch seines nachfolgenden Sohns leider geschlossen werden musste. Die Anlage aus den 1960er-Jahren ist inzwischen stark verfallen und renovierungsbedürftig. In Nürnberg haben sich daher Ehrenamtliche von „Ingenieure ohne Grenzen e.V.“ der Aufgabe angenommen und arbeiten daran, die vormals existierende medizinische Versorgung für die Bevölkerung wiederherzustellen.

Das Nürnberger Team aus Berufstätigen, Senioren sowie Studierenden verschiedenster Fachrichtungen stellt dabei nur eine von insgesamt 32 Regionalgruppen in ganz Deutschland dar, die Menschen unterstützen, deren infrastrukturelle Grundversorgung durch Not oder Armut nicht sichergestellt werden kann. Nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ erarbeitet Ingenieure ohne Grenzen praktische und professionelle Lösungen in gemeinsamen Projekten mit lokalen Partnern, die die Menschen vor Ort selbständig weiterführen können.

FAU-Professor Dr. Philipp Beckerle, Leiter des Lehrstuhls für Autonome Systeme und Mechatronik (ASM), ist Mitglied des Vereins und blickt äußerst positiv auf sein Engagement bei Ingenieure ohne Grenzen während seiner Promotion in Darmstadt zurück: „Am Ende meines Mechatronik-Studiums wollte ich mein Fachwissen auch anderweitig sinnstiftend einsetzen und wurde auf die Regionalgruppe Darmstadt aufmerksam. Ich nahm an den regelmäßigen Treffen teil, arbeitete einige Jahre aktiv mit und übernahm schließlich für knappe zwei Jahre die Leitung der Regionalgruppe. Wir haben in dieser Zeit spannende Projekte zum Zisternenbau und zur Wasserdesinfektion mit Solarenergie auf den Weg gebracht, in Kenia implementiert und die lokale Bevölkerung geschult, damit diese unsere Technik später selbst anwenden konnte. Auch wenn ich mich wegen meiner wissenschaftlichen Arbeit auf die Koordination und Planung von Deutschland aus konzentriert habe, freue ich mich sehr darüber, dass wir vor Ort etwas bewegen konnten.“

Ein Engagement bei Ingenieure ohne Grenzen macht nicht nur zufriedener und fördert die persönliche Weiterentwicklung, sondern bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken mit berufserfahrenen Ingenieurinnen und Ingenieuren. Insbesondere Studierende haben hier die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse für die Entwicklung nachhaltiger Lösungsideen einzusetzen.

Davon überzeugt ist auch EEI-Student Joshua Scheuplein: „An Ingenieure ohne Grenzen gefällt mir besonders die Vielseitigkeit der möglichen Tätigkeiten, da man neben den konkreten Projektaufgaben beispielsweise auch in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv werden und Erfahrungen im Bereich Fundraising sammeln kann. Obwohl es oftmals nicht leicht ist, neben einem Studium noch Zeit für ehrenamtliches Engagement zu finden, macht es mir dennoch großen Spaß, aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit mitzuwirken. Bei all den vielen Abgaben und Klausuren in einem Semester sollten wir uns immer wieder bewusst machen, dass es ein Privileg ist, überhaupt studieren zu dürfen und in unserer globalisierten Welt solidarisches Handeln unerlässlich für eine lebenswerte Zukunft ist.“

 

Wer an einer aktiven Mitarbeit interessiert ist, kann gerne auf einem der monatlichen Regionalgruppentreffen am letzten Mittwoch im Monat um 19 Uhr (s. Webseite) vorbeischauen. Sowohl für
das Gesundheitszentrum in Uganda als auch für unser Projekt der Wiederaufbauhilfe in Nepal oder die Vorbereitung neuer Projekte wird Unterstützung gesucht. Die Projektmitglieder informieren dann, wo gerade Bedarf besteht. Im Anschluss an jedes Treffen besteht meist die Möglichkeit zum gemeinsamen Einkehren und persönlichen Kennenlernen.

Weiterführende Links:

Kontakt: nuernberg@ingenieure-ohne-grenzen.org
LinkedIn: https://de.linkedin.com/company/ingenieure-ohne-grenzen-ev
Instagram: https://www.instagram.com/ingenieure_ohne_grenzen_e.v
Webseite: https://www.ingenieure-ohne-grenzen.org/de/mitmachen/regionalgruppe-nuernberg