#Forschungsspecial: Florian Deeg macht Schaltungen zuverlässiger

Florian Deeg vom Lehrstuhl für Zuverlässige Schaltungen und Systeme (LZS)
Florian Deeg vom Lehrstuhl für Zuverlässige Schaltungen und Systeme (LZS)

Mit #Forschungsspecial bieten wir Doktorandinnen und Doktoranden unseres Departments die Möglichkeit, ihre Forschungsthemen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Unseren Auftaktbesuch in diesem Jahr machen wir bei Florian Deeg vom Lehrstuhl für Zuverlässige Schaltungen und Systeme, kurz LZS. Er arbeitet daran, Schaltungen in Zukunft zuverlässiger zu machen.

 

Kurzinfo:

Name: Florian Deeg

Lehrstuhl: Lehrstuhl für Zuverlässige Schaltungen und Systeme, kurz LZS

Forschungsgebiet: Asynchroner Schaltungsentwurf im FPGA (Field Programmable Gate Array)

 

Lieber Herr Deeg, könnten Sie uns ein bisschen über sich erzählen? Was haben Sie denn ursprünglich studiert, ehe Sie Doktorand an der FAU wurden?

Ich habe meinen Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik an der HTWG Konstanz gemacht und bin dann für den Master in EEI mit der Studienrichtung Mikroelektronik an die FAU gewechselt.

 

Woher kam die Begeisterung für die Elektrotechnik?

Physik als Fach in der Schule hat damals mein Interesse geweckt. Dann wollte ich erstmal die Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften kennenlernen. Ich habe dann schnell gemerkt, dass mich die technischen Fächer mehr interessieren, insbesondere damals die Analog- und Digitaltechnik. So habe ich dann den Entschluss gefasst, Elektrotechnik im Master zu studieren. Die Vertiefung Mikroelektronik habe ich gewählt, weil ich mich vor allem im Bereich der Hardwareentwicklung spezialisieren wollte.

 

Und wie kam damals der erste Kontakt mit dem LZS zustande?

Ich habe in meinem ersten Mastersemester – das war 2015 – die erste Vorlesung am Lehrstuhl besucht und bin 2016 als HiWi angestellt worden. Dann habe ich meine Masterarbeit hier geschrieben und bin daraufhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt worden.

Mein Forschungsthema – Asynchroner Schaltungsentwurf im FPGA –  habe ich schon als HiWi bearbeitet. Hauptberuflich forsche ich seit 2018 daran. Mich interessieren die Herausforderungen, die beim un- oder selbstgetackteten Betrieb auftreten sowie die Innovationsmöglichkeiten, die das Thema bereithält. Der Entwurf in FPGAs als Anwendungsgebiet, der auf getakteten Betrieb ausgelegt ist, und die daraus resultierenden Problemstellungen sind sehr spannend und zufriedenstellend bei gefundener Lösung, da diese meistens kreativ sein müssen. Mein Hauptziel ist es, Schaltungen zuverlässiger zu machen, mit dem netten Benefit, dass diese zudem auch leistungsfähiger und -effizienter sein können.

 

Wo würde dieses Forschungsthema denn Berührungen im Alltag aufweisen?

Eigentlich macht es das nicht, da die meisten Consumer Electronics getaktet sind. Es würde zudem der anwendenden Person nicht auffallen, ob es sich um einen getakteten oder ungetakteten bzw. selbstgetakteten Prozess handelt.

 

Wie muss man sich als Laie denn dann die Arbeit an Ihrer Dissertation vorstellen? Experimentieren Sie viel?

Ja, bei meiner Arbeit  gibt es viele Experimente. Das gestaltet sich bei mir so, dass eine zum Beispiel in VHDL entworfene Struktur im FPGA realisiert wird und dann getestet werden muss. Der Test sieht dann so aus, dass bestimmte Fehler modelliert werden und nachgewiesen wird, dass diese nicht vorhanden sind. Allgemein ist beim Entwurf mit FPGAs viel Geduld gefragt.

 

Inwiefern Geduld?

(Lacht) Na ja, es gibt lange Wartezeiten und das Debuggen ist auch etwas komplizierter… . Für den Entwurf und auch die Dissertation ist außerdem viel Literaturrecherche notwendig, da die Themen des asynchronen Entwurfs in den wenigsten Fächern tief behandelt werden. Und natürlich viel Latex, um die entsprechenden Schaltungsstrukturen zu zeichnen.

 

Haben Sie denn noch weitere Aufgaben am Lehrstuhl?

Ja, ich durfte auch diverse Übungen, Praktika, Seminare, Abschlussarbeiten usw. betreuen. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden hat mir sehr viel Spaß gemacht und zu guten Ergebnissen geführt.

 

Lieber Herr Deeg, vielen Dank für dieses interessante Interview!